Nachhaltigkeit – 23.06.21 (Archiv)
Ein Garten für die Tierwelt
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Wegen des Artensterbens in Deutschland ist es für viele Tiere von Bedeutung, auch in privaten Gärten einen Lebensraum zu finden. Richtig gestaltet kann Euer Garten einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Wir sollten wegkommen von dem Schönheitsideal eines kurzgemähten englischen Rasens, denn erst wenn sich Klee, Löwenzahn und auch Wildblumen ausbreiten, lockt die Grünfläche auch Insekten an. Für unsere Tierwelt ist ein naturnaher Garten ein Segen.
Ein solcher Garten zeichnet sich aus durch eine vielfältige Struktur aus Blumen-, Kräuter- und Gemüsebeeten, Steingärten mit blühenden Stauden, Bäumen, Hecken und kleinen Wasserstellen. Hier finden Tiere genug Nahrung und Schutz in den Sträuchern.
Jeder Garten kann in eine Zuflucht für Wildtiere und Insekten verwandelt werden. Ganz gleich, wie groß oder wie klein Euer Garten ist, auch er kann zum Paradies für Wildtiere werden.
Habt immer den Spruch vor Augen: „Dies ist kein unordentlicher Garten, sondern eine Wellness-Oase für Insekten und Wildtiere!“ Ihr fragt Euch, was Ihr in Eurem Garten dafür tun könnt? Wir haben neun Ideen gesammelt, mit denen Ihr Euren Garten zum Lebensraum für die Tierwelt macht.
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- 1. Ein Insektenhotel für Hautflügler aufstellen. Zu den Hautflüglern zählen Ameisen, Bienen, Hummeln und Wespen. Viele Wildbienen und Hummelarten sind bei uns vom Aussterben bedroht; mit einem Insektenhotel könnt Ihr ihnen eine Nisthilfe und eine Überwinterungsmöglichkeit geben.
- 2. Halbhöhlen zum Brüten anbringen, für z. B. Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Zaunkönig und andere Halbhöhlenbrüter. Ein geeigneter Platz hierfür sind die Hauswand oder ein hoher Baum. Die Stelle sollte unzugänglich für Katzen und Marder sein. In zwei bis drei Metern Höhe wäre es optimal.
- 3. Früher galten Schwalben als Boten des Glücks. Heute kämpfen sie um ihr Überleben. Mit dem Bau und Anbringen von Kotbrettchen, Nistsimsen oder Schwalbennestern für Mehl- und Rauchschwalben an Gebäuden könnt Ihr den Schwalben helfen. Da Schwalben ihre Nester normalerweise aus Lehm und Pflanzenteilen bauen, wird auch empfohlen, Lehm- oder Schlammpfützen künstlich anzulegen.
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- 4. Fledermäuse brauchen einen sicheren Schlafplatz. Künstliche Spaltenkästen werden von den Fledermäusen sehr gerne angenommen. Bringt doch ein paar Fledermauskästen an Eurem Baumbestand oder an den Hausgiebel an.
- 5. Eine Blühwiese oder einen Blühstreifen anlegen, um Insekten Nahrung und kleinen Wildtieren Schutz zu bieten. Der optimale Zeitpunkt zur Aussaat ist Ende April bis Anfang Mai.
- 6. Eine Bruthecke aus heimischen Sträuchern pflanzen, um strauchbrütenden Vogelarten zu helfen. Es gibt eine Vielzahl geeigneter heimischer Heckenpflanzen für Vögel und Insekten. Ihr müsst nur die Richtige für Euren Standort heraussuchen, wie z. B.
- Zweigriffeliger Weißdorn: Hat eine Wuchshöhe von zwei bis zehn Meter, er steht gerne sonnig oder halbschattig
- Schwarzer Holunder: Je nach Sorte kann er bis zu sieben Meter hoch werden, er bevorzugt einen halbschattigen Standort
- Berberitze: Sie wird bis zu drei Meter hoch und sollte möglichst sonnig stehen
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- 7. Wasserstellen anlegen. Ein großer Gartenteich bietet Lebensraum für Frösche, Kröten, Molche und Libellen. Nicht jeder hat Platz für einen großen Teich, aber auch Miniteiche, Bienen- und Vogeltränkenhelfen der Tierwelt schon weiter.
- 8. An einem geschützten Platz eine kleine Igelburg aufbauen. Optimal ist eine ruhige, schattige Ecke, wo sie vor Nässe, Katzen und Hunden geschützt sind. Der NABU bietet dazu eine Bauanleitung an.
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- 9. Einen Steinhaufen oder eine Mauer für Eidechsen, Kröten, Schnecken und Mauswiesel errichten. Auch für Schmetterlinge ist der Steinhaufen ein beliebter Platz zum Ruhen.
Vielleicht könnt Ihr die ein oder andere Idee in Eurem eigenen Garten umsetzen. Es muss ja nicht gleich alles sein – jeder kleine Beitrag zählt.