Zuhause Genießen – 26.03.20 (Archiv)

Waffeln – zum Anbeißen lecker

Lesedauer: ca. 3 Minuten

 

Kaum zu glauben: Heute ist der offizielle „Vafeldagen“ in Schweden, der Tag der Waffeln. Jeder kennt sie, nicht jeder mag sie – da sind die Geschmäcker unterschiedlich.
Daher zunächst die Frage: Seit wann gibt es eigentlich Waffeln und warum heißen sie so?

Die Geschichte der Waffeln ist lang

Die Waffel gehört zu den ältesten Gebäckarten Europas. Die Brüder Grimm schreiben im Deutschen Wörterbuch: „Die Waffel ist ein uraltes niederfränkisches Fest- und Fastengebäck, ähnlich den Krapfen, Strauben usw. In anderen deutschen Landschaften, durch die Franken nach Frankreich gebracht, in Deutschland von den Rheingegenden aus allmählich allgemeiner verbreitet. Sie pflegen jetzt bei Festlichkeiten, auf Jahrmärkten gebacken zu werden, in den Häusern bei besonderen Gelegenheiten.“ Der Begriff „wafel“ sei aus dem Niederländischen und seit dem 15. Jahrhundert dort bekannt; für Deutschland ließe er sich erst zwei Jahrhunderte später belegen.

Die heutige Sprachwissenschaft vermutet ebenfalls den Ursprung in den Niederlanden. Das Wort könnte sich einerseits aus der bienenwabenförmigen Struktur, die sich durch das Waffeleisen ergibt, herleiten; andererseits wäre auch zu vermuten, dass „Waffel“ sich aus dem niederländischen Wort für „weben“ entwickelt hat. Sehr erfinderisch, wie wir meinen.

Weiterhin vermutet man, dass die Klöster Vorläufer der Waffelbäckereien waren, schließlich wurden dort schon im 9. Jahrhundert Waffeleisen zur Herstellung der Oblaten für den Gottesdienst eingesetzt. So verbreiteten sich die Waffeln – mit unterschiedlichen Bezeichnungen – über die Niederlande, Frankreich, Belgien, Norddeutschland, Brandenburg und Baden. Und heute sind die Waffeln in ganz Europa bekannt und beliebt.

Die Zutaten sind entscheidend

Ihr entscheidet mit Euren Zutaten, ob eine Waffel weich oder knusprig wird. Das wird von diesen Faktoren bestimmt:

  • Mehlproteine machen die Waffel weich
  • Ein hoher Wassergehalt z.B. in der Milch bedeutet weniger Bräune der Waffel (zur Entwässerung wird der Teig in dem Waffeleisen gepresst und der Zucker bräunt die Waffel bei ca. 150 Grad). Nach dem Backen sollten die Waffeln nachtrocknen, indem man sie nicht übereinander legt, sondern einzeln auf einem Rost abkühlen lässt
  • Fette oder Speiseöle (z.B. Butter, Eidotter, Milch, Sahne) machen ebenfalls die Waffel weich

Je nach Vorlieben, aber auch durch den unterschiedlichen Einsatz dieser drei Zutaten könnt Ihr die Ergebnisse variieren.

Jedes Land isst anders

In Belgien werden die frischen „Brüsseler Waffeln“ gebacken – dem Teig wird Hefe zugesetzt und die Waffel später mit Kristallzucker dekoriert. In den Niederlanden gibt es sie als mit Sirup oder mit Honig befüllte „Stroopwafels“. Wer einmal in den Niederlanden oder Belgien war, kann bestätigen: Die Waffeln werden dort sehr gerne verzehrt. Die Neapolitaner-Waffeln sind in Österreich bekannt. Im Saarland und in der Pfalz beispielsweise sind Zimtwaffeln als traditionelles Gebäck in der Vorweihnachtszeit beliebt. In Norwegen gilt die Waffel als klassisches Gebäck zum Kaffee und Schweden hat sogar – wie eingangs erwähnt – den „Vafeldagen“.

Lesen macht Appetit

Es gibt süße und salzige Varianten, mit Obst oder vielleicht auch Gemüse, mit Sahne oder Sauerrahm. Eure Kreativität ist gefragt.

Die einfache Waffel (Grundrezept für süße Waffeln)

  • 125 g weiche Butter
  • 100 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 3 Eier
  • 250 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Backpulver
  • 200 ml Milch

Butter cremig rühren und mit dem Zucker vermischen; die Eier einzeln dazugeben. Mehl, Backpulver und Salz mischen und mit der Milch in kleinen Portionen dazugeben. Gut verrühren und ca. 15 Minuten stehen lassen, damit das Mehl gut quellen kann. Teig dann portionsweise im Waffeleisen backen. Puderzucker oder Zimtzucker, Obst, Eis darauf – mmmh

Die herzhafte Waffel:

  • 125 g weiche Butter
  • 4 Eier
  • 250 g Mehl
  • 2 gestrichene TL Backpulver
  • 125 ml Milch
  • 250 g Möhren

Außerdem:

  • Sauerrahm
  • Salz, Pfeffer
  • Frische Kräuter

Hier bereitet Ihr den Teig in gleicher Weise zu. Die gewaschenen Möhren grob raspeln und in die Teigmasse geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Teig wieder quellen lassen; währenddessen den Sauerrahm würzen und mit den Kräutern vermischen. Den Teig im Eisen ausbacken, schön auf einem Teller garnieren – guten Appetit!

Egal, für welche Variante Ihr Euch entscheidet: Genießt Eure Kreation im beginnenden Frühling!

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